Ich habe aufrichtig bedauert, daß Du genötigt warst, Deine Absicht, zur Trauerfeier nach Wien zu kommen, aufzugeben. Ich hätte Dir sehr gerne persönlich meinen herzlichen Dank für Deine wohltuende Anteilnahme an meinem schweren Kummer ausgesprochen.
Du hast mir durch Dein warmes mitfühlendes Beileid wieder bewiesen, daß ich in Dir einen treuen, verläßlichen Freund besitze, und daß ich in jeder ernsten Stunde auf Dich rechnen kann.
Es wäre mir auch sehr erwünscht gewesen, die politische Lage mit Dir zu besprechen; da dies jetzt nicht möglich gewesen ist, erlaube ich mir, Dir die anruhende, von meinem Minister des Äußern ausgearbeitete Denkschrift zu senden, die noch vor der furchtbaren Katastrophe in Sarajevo verfaßt wurde und jetzt nach diesem tragischen Ereignis besonders beachtenswert erscheint(2).
Das gegen meinen Neffen verübte Attentat ist die direkte Folge der von den russischen und serbischen Panslawisten betriebenen Agitation, deren einziges Ziel die Schwächung des Dreibundes und die Zertrümmerung meines Reiches ist.
Nach allen bisherigen Erhebungen hat es sich in Sarajevo nicht um die Bluttat eines Einzelnen, sondern um ein wohlorganisiertes Komplott gehandelt, dessen Faden nach Belgrad reichen und, wenn es auch vermutlich unmöglich sein wird, die Komplizität der serbischen Regierung nachzuweisen, so kann man wohl nicht im Zweifel darüber sein, daß ihre auf die Vereinigung aller Südslawen unter serbischer Flagge gerichtete Politik solche Verbrechen fordert, und daß die Andauer dieses Zustandes eine dauernde Gefahr für mein Haus und für meine Länder bildet.
Diese Gefahr wird noch dadurch erhöht, daß auch Rumänien, trotz des bestehenden Bündnisses mit uns, sich mit Serbien eng befreundet hat und auch im eigenen Lande eine ebenso gehässige Agitation gegen uns duldet, wie Serbien es tut.
Es wird mir schwer, an der Treue und den guten Absichten eines so alten Freundes, wie Carl von Rumänien es ist, zu zweifeln; er selbst hat aber meinem Gesandten im Laufe der letzten Monate zweimal erklärt, daß er angesichts der erregten und feindlichen Stimmung seines Volkes nicht in der Lage wäre, im Ernstfalle seinen Bundespflichten nachzukommen.
Dabei fördert die gegenwärtige rumänische Regierung ganz offen die Bestrebungen der Kulturliga, begünstigt die Annäherung an Serbien und strebt mit rumänischer Hilfe die Gründung eines neuen Balkanbundes an, der nur gegen mein Reich gerichtet sein könnte.
Schon am Beginn aller Regierungszeit Carls haben ähnliche politische Phantasien, wie sie jetzt von der Kulturliga verbreitet werden, den gesunden politischen Sinn der rumänischen Staatsmänner getrübt, und es hat die Gefahr bestanden, daß das Königreich eine Abenteurerpolitik treiben würde. Damals hat Dein seliger Großvater in energischer, zielbewußter Weise durch seine Regierung eingegriffen und hat Rumänien so den Weg gewiesen, auf welchem es zu einer Vorzugsstellung in Europa und zu einer verläßlichen Stütze aller Ordnung geworden ist.
Jetzt droht dieselbe Gefahr dem Königreiche; ich befürchte, daß Ratschläge allein nicht mehr helfen werden, und daß Rumänien nur dann dem Dreibunde erhalten werden kann, wenn wir einerseits das Entstehen eines Balkanbundes unter russischer Patronanz durch den Abschluß Bulgariens an den Dreibund unmöglich machen und andererseits in Bukarest klar und deutlich zu erkennen geben, daß die Freunde Serbiens nicht unsere Freunde sein können, und daß auch Rumänien nicht mehr mit uns als Bundesgenossen wird rechnen können, wenn es sich nicht von Serbien lossagt und die gegen den Bestand meines Reiches gerichtete Agitation in Rumänien mit aller Kraft unterdrückt.
Das Bestreben meiner Regierung muß in Hinkunft auf die Isolierung und Verkleinerung Serbiens gerichtet sein. Die erste Etappe auf diesem Wege wäre in einer Stärkung der Stellung der gegenwärtigen bulgarischen Regierung zu suchen, damit Bulgarien, dessen reelle Interessen mit den unsrigen übereinstimmen, vor der Ruckkehr zur Russophilie bewahrt bleibt.
Wenn man in Bukarest erkennt, daß der Dreibund entschlossen ist, auf einen Anschluß Bulgariens nicht zu verzichten, jedoch bereit wäre, Bulgarien dazu zu veranlassen, sich mit Rumänien zu verbinden und dessen territoriale Integrität zu garantieren, so wird man dort vielleicht von der gefahrlichen Richtung zurückkommen, in welche man durch die Freundschaft mit Serbien und die Annäherung an Rußland getrieben worden ist.
Wenn dies gelingt, konnte der weitere Versuch gemacht werden, Griechenland mit Bulgarien und der Turkei zu versöhnen; es wurde sich dann unter der Patronanz des Dreibundes ein neuer Balkanbund bilden, dessen Ziel darin bestehen wurde, dem Vordringen der panslawistischen Hochflut ein Ziel zu setzen und unseren Ländern den Frieden zu sichern.
Dieses wird aber nur dann möglich sein, wenn Serbien, welches gegenwärtig den Angelpunkt der panslawistischen Politik bildet, als politischer Machtfaktor am Balkan ausgeschaltet wird.
Auch Du wirst nach dem jüngsten furchtbaren Geschehnisse in Bosnien die Überzeugung
haben, daß an eine Versöhnung des Gegensatzes, welcher Serbien von uns trennt, nicht mehr zu
denken ist, und daß die erhaltende Friedenspolitik aller europaischen Monarchen bedroht sein
wird, solange dieser Herd von verbrecherischer Agitation in Belgrad ungestraft fortlebt.
Beilage
Denkschrift
Nach den großen Erschütterungen der letzten zwei Jahre haben sich die Verhältnisse am
Balkan so weit geklärt, daß es nun möglich ist, die Ergebnisse der Krise einigermaßen zu
übersehen und festzustellen, inwiefern die Interessen des Dreibundes, insbesondere die der beiden
zentralen Kaisermächte, durch die Ereignisse tangier" wurden, und welche Schlußfolgerungen sich
für die europäische und Balkanpolitik dieser Machte ergeben.
Wenn man die heutige Situation mit jener vor der großen Krise unbefangen vergleicht, muß
man konstatieren, daß das Gesamtergebnis, vom Standpunkte Osterreich-Ungarns sowie des
Dreibundes aus betrachtet, keineswegs als günstig bezeichnet werden kann.
Die Bilanz weist allerdings einige Aktivposten auf. Es ist gelungen, als Gegengewicht gegen
das Vordringen Serbiens ein selbständiges albanesisches Staatswesen zu schaffen, das nach einer
Reihe von Jahren, wenn seine innere Organisation vollendet sein wird, immerhin auch als
militärischer Faktor in den Kalkül des Dreibundes eingestellt werden kann. Die Beziehungen des
Dreibundes zu dem erstarkten und vergrößerten griechischen Königreiche haben sich allmählich
so gestaltet, daß Griechenland, trotz seines Bündnisses mit Serbien, nicht unbedingt als Gegner
anzusehen ist.
Hauptsächlich ist aber infolge der Entwicklung, die zum zweiten Balkankrieg geführt hat,
Bulgarien aus der russischen Hypnose erwacht und kann heute nicht mehr als Exponent der
russischen Politik gelten. Die bulgarische Regierung strebt im Gegenteile an, in ein näheres
Verhältnis zum Dreibund zu treten.
Diesen günstigen Momenten stehen jedoch nachteilige gegenüber, die schwerer als jene ins
Gewicht fallen. Die Türkei, deren Interessengemeinschaft mit dem Dreibunde von selbst gegeben
war, und die ein starkes Gegengewicht gegen Rußland und die Balkanstaaten dargestellt hatte, ist
aus Europa fast ganz verdrängt worden und hat eine wesentliche Einbuße an ihrer
Großmachtstellung erlitten. Serbien, dessen Politik seit Jahren von feindlichen Tendenzen gegen
Österreich-Ungarn geleitet wird, und das ganz unter russischem Einflüsse steht, hat einen
Zuwachs an Gebiet und Bevölkerung erreicht, der die eigenen Erwartungen weit übertroffen hat;
durch die territoriale Nachbarschaft zu Montenegro und das allgemeine Erstarken der
groBserbischen Idee ist die Möglichkeit einer weiteren Vergrößerung Serbiens im Wege der
Union mit Montenegro nahegeruckt. Endlich hat sich im Laufe der Krise das Verhältnis
Rumäniens zum Dreibunde wesentlich geändert.
Während die Balkankrise somit zu Resultaten geführt hat, die an sich schon für den Dreibund
keineswegs günstig sind und den Keim einer speziell für Österreich-Ungarn unerwünschten
weiteren Entwicklung in sich schießen, sehen wir andererseits, daß die russische und französische
Diplomatie eine einheitliche und planmäßige Aktion eingeleitet hat, um die errungenen Vorteile
weiter auszugestalten und einzelne von ihren Standpunkte nachteilige Momente zu modifizieren.
Ein kurzer Überblick über die europäische Lage läßt klar erkennen, weshalb die Triple-Entente
- richtiger der Zweibund, denn England hat seit der Balkankrise aus erklärlichen und sehr
bezeichnenden Gründen eine reservierte Haltung eingenommen sich mit den zu ihren Gunst
eingetretenen Verschiebungen am Balkan nicht zufrieden geben konnte.
Während die Politik der beiden Kaisermächte und bis zu einem gewissen Grade auch jene
Italiens eine konservative ist und der Dreibund einen rein defensiven Charakter besitzt, verfolgt
die Politik Rußlands wie Frankreichs gewisse gegen das Bestehende gerichtete Tendenzen und ist
das russisch-franzosische Bündnis, als Produkt des Parallelismus dieser Tendenzen, in letzter Linie
offensiver Natur. Daß die Politik des Dreibundes sich bisher durchsetzen konnte und der Friede
Europas vor Störungen durch Rußland und Frankreich bewahrt blieb, war auf die militärisch
Superiorität zurückzuführen, welche die Heere des Dreibundes, vor allem Osterreich-Ungarns und
Deutschlands, gegenüber jenen Rußlands und Frankreichs unzweifelhaft besaßen, wobei das
Bündnis Rumäniens mit den Kaisermächten ein hoch zu bewertender Faktor war.
Der Gedanke, die christlichen Balkanvolker von der türkischen Herrschaft zu befreien, um sie
dann als Waffe gegen Zentraleuropa zu gebrauchen, ist seit altersher der realpolitische
Hintergrund des traditionellen Interesses Rußlands für diese Volker. In neuerer Zeit hat sich
hieraus die von Rußland ausgegangene, von Frankreich verständnisvoll aufgenommene Idee
entwickelt, die Balkanstaaten zu einem Balkanbund zu vereinigen, um auf diese Weise die
militärisch Superiorität des Dreibundes aus der Welt zu schaffen. Die erste Vorbedingung für die
Verwirklichung dieses Planes war, daß die Türkei aus den von den christlichen Balkannationen
bewohnten Gebieten verdrängt werde, damit die Kraft dieser Staaten vermehrt und nach Westen
hin frei werde. Diese Vorbedingung ist durch den letzten Krieg im grollen und ganzen erfüllt
worden. Dagegen ist nach dem Ausgange der Krise eine Spaltung der Balkanstaaten in zwei
annähernd gleich starke gegnerische Gruppen, die Türkei und Bulgarien einerseits, die beiden
serbischen Staaten, Griechenland und Rumänien andererseits, eingetreten.
Diese Spaltung zu beseitigen, um alle Balkanstaaten oder doch die entscheidende Mehrzahl zur
Verschiebung des e u r o p a i s c h e n Kräfteverhältnisses verwenden zu können, bildete die
nächste Aufgabe, die sich nach dem Abschluß der Krise Rußland und mit ihm Frankreich stellte.
Da zwischen Serbien und Griechentand ein Bündnis bereits bestand und Rumänien sich mit
diesen beiden Staaten wenigstens hinsichtlich der Resultate des Bukarester Friedens solidarisch
erklärt hatte, handelt es sich für die Zweibundmächte im Wesen darum, den tiefen Gegensatz
Bulgariens zu Griechenland und vor allem zu Serbien in der mazedonischen Frage auszugleichen,
ferner eine Basis zu finden, auf welcher Rumänien bereit wäre, ganz ins Lager des Zweibundes
abzuschwenken, und selbst mit dem mißtrauisch beobachteten Bulgarien an e i n e r politischen
Kombination teilzunehmen, endlich, wenn möglich, eine friedliche Losung der Inselfrage
herbeizuführen, um eine Annäherung oder den Anschuß der Türkei an die Balkanstaaten
anzubahnen.
Über die Grundlage, auf welcher sich nach den Absichten der russischen und französischen
Diplomatie die Ausgleichung dieser Gegensätze und Rivalitäten vollziehen und der neue
Balkanbund aufbauen soll, kann kein Zweifel' bestehen. Ein Bündnis der Balkanstaaten kann sich
unter den heutigen Verhaltnissen, da eine gemeinsame Aktion gegen die Türkei nicht mehr in
Betracht kommt, nur gegen Osterreich-Ungarn richten und nur auf der Basis eines Programmes
zustande gebracht werden, das in letzter Linie auf Kosten der territorialen Integrität der
Monarchie allen Teilnehmern durch eine staffelweise Verrückung der Grenzen von Ost nach West
Gebietserweiterungen in Aussicht stellt. Eine Einigung der Balkanstaaten auf einer anderen
Grundlage ist kaum denkbar, auf dieser Basis aber nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern auf
bestem Wege, zur Tatsache zu werden.
Daß Serbien unter russischem Druck darauf eingehen wurde, für den Eintritt Bulgariens in ein
gegen die Monarchie gerichtetes, auf den Erwerb Bosniens und der angrenzenden Gebiete
abzielendes Bündnis in Mazedonien einen angemessenen Preis zu bezahlen, ist wohl nicht zu
bezweifeln.
Großer sind die Schwierigkeiten in Sofia.
Rußland hat Bulgarien Vorschlage auf der eben erwähnten Basis schon vor dem zweiten
Balkankrieg gemacht und sie nach dem Bukarester Frieden wiederholt. Bulgarien, das offenbar
von Vereinbarungen mit Serbien gründlich abgeschreckt war, hat es jedoch abgelehnt, auf die
russischen Plane einzugehen, und verfolgt seither eine Politik, welche auf alles eher als auf eine
friedliche Verständigung mit Serbien unter der Ägide Rußlands abzielt. Man hat in St. Petersburg
das Spiel aber keineswegs verlorengegeben. Im Innern des Landes arbeiten russische Agenten am
Sturze des heutigen Regimes, und gleichzeitig ist die Zweibund-Diplomatie eifrig bemüht, eine
völlige Isolierung Bulgariens herbeizuführen, um es hierdurch den russischen Angeboten
zugänglich zu machen.
Da Bulgarien nach dem Friedensschlusse bei der Türkei Anlehnung gesucht und gefunden, und
da sich bei der Pforte andererseits die Neigung gezeigt hatte, ein Bündnis mit Bulgarien
einzugehen und sich dem Dreibunde zu nähern, so ist russisch-französischer Einfluß seit einiger
Zeit am Bosporus eifrig am Werk, um dieser Politik der Türkei entgegenzuarbeiten, letztere zum
Zweibund hinüberzuziehen und auf diese Art Bulgarien entweder durch völlige-Isolierung oder
durch Einwirkung der Türkei zu einer neuen Orientierung zu veranlassen. Meldungen aus
Konstantinopel, die durch die Reise Talaat Beys nach Livadia eine gewisse Bestätigung erfahren
haben, bestatigen, daß diese Bemühungen, wenigstens was die Türkei betrifft, nicht ohne Erfolg
geblieben sind. Es ist Rußland gelungen, durch den Hinweis auf die angeblichen, den
kleinasiatischen Besitzstand bedrohenden Aufteilungspläne anderer Mächte das historische
Mißtrauen der Türkei von sich abzulenken und mit wirksamer Unterstützung Frankreichs, das die
Finanznot der Türkei auszunutzen verstand, zu erreichen, daß anstatt eines Zusammengehens mit
dem Dreibund der Gedanke einer Annäherung an die andere Mächtegruppe von den türkischen
Staatsmännern in ernste Erwägung gezogen wird.
Auf die Tätigkeit der russischen und franzosischen Diplomatie ist auch die Reise Talaat Beys
nach Bukarest zurückzuführen, durch welche eine rumänische Vermittlung in der Inselfrage
herbeigeführt, gleichzeitig aber auch durch die Anbahnung freundschaftlicher Beziehungen
zwischen Konstantinopel und Bukarest die Einkreisung Bulgariens gefordert werden sollte.
Einstweilen hat sich eine Wirkung dieser Einkreisungsbestrebungen auf die bulgarische Politik
noch nicht gezeigt, vielleicht deshalb, well man in Sofia noch keinen Anlaß hatte, gegen die
Absichten der Türkei mißtrauisch zu werden. Jedenfalls ist aber die Erwartung Rußlands
vollkommen gerechtfertigt, daß eine völlige Isolierung am Balkan wie in Europa Bulgarien
schließlich nötigen würde, seine bisherige Politik aufzugeben und auf die Bedingungen
einzugehen, die ihm Rußland für die Wiederaufnahme in seinen Schutz und Schirm auferlegen
würde.
Mazedonien spielt in der inneren und äußeren Politik Bulgariens eine proeminente Rolle. Wenn
es sich für die dortigen Machthaber herausstellen sollte, daß der von Rußland proponierte
friedliche Ausgleich und das Bündnis mit Serbien der einzige Weg ist, wenigstens Teile
Mazedoniens für die bulgarische Sache zu retten, wird trotz der erlittenen Enttäuschungen keine
bulgarische Regierung es wagen können, diese Kombinationen zurückzuweisen. Nur eine Aktion,
die Bulgarien den russischen Drohungen und Lockungen gegenüber das Ruckgrat stärkt und das
Land vor Isolierung bewahrt, konnte verhindern, daß Bulgarien schließlich auf die
Balkanbundplane eingeht.
Was nun Rumänien anbelangt, so haste dort die russisch-franzosische Aktion schon wahrend
der Balkankrise mit voller Intensität eingesetzt, sie hatte die öffentliche Meinung durch
erstaunliche Verdrehungskünste und durch geschickte Anfachung der unter der Oberflache stets
fortglimmenden großrumänischen Idee in eine feindselige Stimmung gegen die Monarchie
hineingetrieben und die auswärtige Politik Rumäniens zu einer mit seinen Bundespflichten
gegenüber Österreich-Ungarn kaum in Einklang stehenden militärischen Kooperation mit Serbien
veranlaßt.
Diese Aktion ist seither keineswegs zum Stillstand gekommen, sie wurde und wird vielmehr
mit allem Nachdruck und mit so eindrucksvollen und demonstrativen Mitteln, wie dem Besuche
des Zaren am rumänischen Hofe, fortgesetzt.
Parallel damit vollzog sich ein immer tiefer gehender Umschwung in der rumänischen
öffentlichen Meinung, und es kann heute nicht daran gezweifelt werden, daß weite Kreise der
Armee, der Intelligenz und des Volkes für eine neue Orientierung Rumäniens gewonnen sind, für
eine Politik des Anschlusses an Rußland, die sich die >>Befreiung der Brüder jenseits der
Karpathen<< zum Ziele zu setzen hatte. Es ist klar, daß damit das Terrain fur den Eintritt
Rumäniens in einen etwaigen künftigen Balkanbund in der wirksamsten Weise vorbereitet ist.
Das offizielle Rumänien hat bisher dem Einflüsse dieser populären Strömungen und den
russisch-franzosischen Werbungen so weit widerstanden, daß von einem offenen Übergang ins
Lager des Zweibundes und von einer ausgesprochenen Politik. gegen Osterreich-Ungarn derzeit
noch nicht gesprochen werden kann. Es ist aber unleugbar, daß in der auswärtigen Politik
Rumäniens eine bedeutsame Schwenkung eingetreten ist, die - ganz abgesehen von allen
Perspektiven auf eine künftige, in gleicher Richtung fortschreitende Entwicklung - schon jetzt auf
die politische und militärisch Situation Österreich-Ungarns, ja des ganzen Dreibundes, in
beträchtlichem Maße zurückwirkt.
Während nämlich früher, trotz der Geheimhaltung dies Allianzverhältnisses, kein positiver
Anhaltspunkt vorlag, an der Erfüllung der aus dem Akkord mit den Dreibundmächten
entspringenden Verpflichtungen durch Rumänien zu zweifeln haben kompetente rumänische
Stellen in letzter Zeit mehrfach die öffentliche Erklärung abgegeben - wogegen die
Dreibundmächte infolge der Geheimhaltungsklausel des Bündnisvertrages keine Rekriminationen
erheben konnten -, daß der leitende Gedanke der rumänischen Politik das Prinzip der freien Hand
sei. Ebenso hat König Carl mit der Offenheit, die seiner vornehmen Gesinnung entspricht, dem k.
u. k. Gesandten erklärt, solange er lebe, werde sein Streben zwar dahin gehen, daß die rumänische
Armee gegen Osterreich-Ungarn nicht ins Feld ziehe, allein gegen die öffentliche Meinung des
heutigen Rumänien könne er nicht Politik machen, und es sei daher im Falle eines Angriffes
Rußlands gegen die Monarchie trotz des bestehenden Bündnisses an eine Aktion Rumäniens an
der Seite Österreich-Ungarns nicht zu denken. Um einen Schritt weiter ist -- bezeichnenderweise
unmittelbar nach dem Zarenbesuche in Constantza--der rumänische Minister des Äußern
gegangen, indem er in einem Interview unverblümt zugab, daß eine Annäherung Rumäniens an
Rußland er folgt sei, und daß eine Interessengemeinschaft zwischen den beiden Staaten bestehe.
Das Verhältnis Österreich-Ungarns zu Rumänien ist somit gegenwärtig dadurch
charakterisiert, daß die Monarchie ganz auf dem Boden des Bündnisses steht und nach wie vor
bereit ist, Rumänien, wenn der Casus foederis eintreten sollte, mit ganzer Macht zu unterstützen,
daß Rumänien aber sich von den Bündnispflichten einseitig lossagt und der Monarchie lediglich
eine neutrale Haltung in Aussicht stellt. Selbst die bloße Neutralität Rumäniens ist der Monarchie
nur durch eine persönliche Zu sage König Carls garantiert, die natürlich lediglich für die Dauer
seiner Regierung von Wert ist, deren Einhaltung aber überdies davon abhangt, daß der König die
Leitung der auswärtigen Politik stets vollkommen in der Hand behalf. Daß dies in Zeiten
nationaler Erregung des ganzen Landes die Kraft des Monarchen übersteigen könnte, kann um so
weniger negiert werden, als König Carl sich heute schon auf die Volksstimmung beruft, um die
Unmöglichkeit der vollen Erfüllung der Bundespflichten seitens Rumäniens zu begründen. Es darf
schließlich auch nicht übersehen werden, daß Rumänien schon heute mit dem erbittertsten Gegner
der Monarchie~e am Balkan, mit Serbien, durch Bande der Freundschaft und
Interessengemeinschaft verknüpft ist.
Die Monarchie hat sich bisher darauf beschrankt, die Schwenkung der rumänischen Politik in
Bukarest in freundschaftlicher Weise zur Sprache zu bringen, sich im übrigen aber nicht veranlaßt
gesehen, aus dieser immer deutlicheren Kursänderung Rumäniens ernste Konsequenzen zu ziehen;
das Wiener Kabinett hat sich hierzu in erster Linie dadurch bestimmen lassen, daß die deutsche
Regierung die Auffassung vertrat, es handle sich um vorübergehende Schwankungen,
Folgeerscheinungen gewisser Mißverständnisse aus der Zeit der Krise, die sich automatisch
zurückbilden wurden, wenn man ihnen gegenüber Ruhe und Geduld bewahrt. Es hat sich aber
gezeigt, daß diese Taktil; ruhigen Abwartens und freundschaftlicher Vorstellungen nicht die
gewünschte Wirkung hatte, daß sich der Prozeß der Entfremdung zwischen Osterreich-Ungarn
und Rumänien nicht zurückgebildet, sondern im Gegenteil beschleunigt hat. Daß von dieser
Taktik auch für die Zukunft eine Wendung im günstigen Sinne nicht zu erwarten ist, dafür spricht
schon der Umstand, daß die gegenwärtige Situation der >>freien Hand<< für Rumänien durchaus
vorteilhaft und nur für die Monarchie nachteilig ist.
Es drängt sich nun die Frage auf, ob Österreich-Ungarn das Verhältnis zu Rumänien noch
durch eine offene Auseinandersetzung sanieren konnte, indem es das Königreich vor die Wahl
stellt, entweder alle Brücken zum Dreibund abzubrechen oder - etwa durch Bekanntmachung
seiner Zugehörigkeit zum Dreibunde - ausreichende Burgschaften dafür zu geben, daß die aus der
Allianz entspringenden Verpflichtungen auch von seiner Seite voll und ganz erfüllt werden
wurden. Eine solche Losung der Frage, die eine dreißigjährige Tradition wieder aufleben ließe,
würde sicherlich den Wunsch Österreich-Ungarns am meisten entsprechen. Unter den gegebenen
Verhaltnissen ist es aber leider wenig wahrscheinlich, daß sich König Carl oder irgendeine
rumänische Regierung selbst gegen eine eventuelle Erweiterung des gegenwärtigen
Bündnisvertrages, dazu bereit finden wurde, der herrschenden Volksstimmung zum Trotz
Rumänien öffentlich als Bundesgenossen des Dreibundes hinzustellen. Ein kategorisches aut-aut
seitens der Monarchie konnte daher zum offenen Bruch fuhren. Ob es dem deutschen Kabinett
durch ernste und nachdrückliche Vorstellungen, eventuell verbunden mit einem Anerbieten im
obigen Sinne, gelingen wurde, Rumänien zu einer Stellungnahme zu veranlassen, die als eine
verläßliche Garantie für seine dauernde und volle Bundestreue angesehen werden konnte, läßt sich
von Wien aus nicht leicht beurteilen, erscheint aber wohl gleichfalls als zweifelhaft.
Unter diesen Umstanden kann die Möglichkeit praktisch als ausgeschlossen gelten, das
Bündnis mit Rumänien wieder so verläßlich und tragfähig zu gestalten, daß es für
Österreich-Ungarn das Pivot seiner Balkanpolitik bilden konnte.
Es wäre nicht nur zwecklos, sondern bei der politischen und militärischen Bedeutung
Rumäniens eine nicht zu verantwortende Sorglosigkeit, die wichtige Interessen der
Reichsverteidigung aufs Spiel setzen wurde, wenn sich die Monarchie gegenüber den in Rumänien
zutage getretenen Erscheinungen weiterhin mehr oder weniger passiv verhalten und nicht ohne
Aufschub die erforderlichen militärischen Vorbereitungen und politischen Aktionen einleiten
würde, um die Wirkungen der Neutralität und eventuellen Feindseligkeiten Rumäniens aufzuheben
oder wenigstens abzuschwächen.
Der militärische Wert des Bündnisses mit Rumänien bestand für die Monarchie darin, daß sie
im Konfliktsfalle mit Rußland gegen dieses von der rumänischen Seite her militärisch völlig freie
Hand gehabt hätte, wahrend ein ansehnlicher Teil der russischen Heeresmacht durch den Angriff
der flankierenden rumänischen Armee gebunden worden wäre. Das heutige Verhältnis Rumäniens
zur Monarchie hätte jedoch, wurde jetzt zwischen ihr und Rußland ein bewaffneter Konflikt
ausbrechen, so ziemlich das Gegenteil zur Folge. Rußland hätte nun auf keinen Fall einen Angriff
Rumäniens zu befürchten und würde gegen Rumänien kaum einen Mann aufstellen müssen,
wahrend Osterreich-Ungarn der rumänischen Neutralität nicht~ ganz sicher und deshalb
gezwungen wäre, ein entsprechendes Aufgebot an Treppen gegen das jetzt an seiner Flanke
befindliche Rumänien zurückzubehalten.
Die bisherigen militärischen Vorkehrungen Österreich-Ungarns für den Fall eines Konfliktes
mit Rußland basierten auf der Voraussetzung der Kooperation Rumäniens . Ist diese
Voraussetzung hinfällig, ja nicht einmal eine absolute Sicherheit vor einer rumänischen Aggression
gegeben, so muß die Monarchie für den Kriegsfall andere Dispositionen treffen und auch die
Anlage von Befestigungen gegen Rumänien in Betracht ziehen.
Politisch handelt es sich darum, Rumänien durch Taten zu beweisen, daß wir in der Lage sind,
für die Balkanpolitik OsterreichUngarns einen anderen Stutzpunkt zu schaffen. Sachlich und
zeitlich deckt sich die zu diesem Zweck einzuleitende Aktion mit der Notwendigkeit, gegen die
von den Zweibundmächten betriebene Errichtung eines neuen Balkanbundes wirksame
Maßnahmen zu ergreifen. Das eine wie das andere kann bei der heutigen Lage am Balkan nur
dadurch erreicht werden, daß die Monarchie auf die schon vor einem ,Jahre gestellten und seither
mehrfach wiederholten Anerbieten Bulgariens eingeht und mit diesem in ein vertragsmäßiges
Verhältnis bitt. Gleichzeitig müßte die Politik der Monarchie danach trachten, ei n Bündnis
zwischen Bulgarien und der Türkei zustande zu bringen, wofür in beiden Staaten bis vor kurzem
noch so günstige Dispositionen herrschten, daß ein Vertragsinstrument, wenn es auch später nicht
unterzeichnet wurde, bereits ausgearbeitet war. Auch in dieser Hinsicht konnte eine Fortsetzung
der bisherigen abwartenden Haltung, zu welcher sich die Monarchie durch eine viel weitergehende
Rücksichtnahme auf das Bündnis, als sie in Bukarest an den Tag gelegt wurde, bestimmen ließ,
von nicht wieder gut zu machendem schweren Nachteil sein. Weiteres Zuwarten und namentlich
das Unterbleiben einer Gegenaktion in Sofia wurde den intensiven und planmäßigen Bestrebungen
Rußlands und Frankreichs vollkommen freies Spiel lassen. Die Haltung Rumäniens drangt die
Monarchie geradezu mit Notwendigkeit dahin, Bulgarien jene Anlehnung, die es seit langem
sucht, zu gewahren, um den sonst kaum abzuwendenden Erfolg der russischen Einkreisungspolitik
zu vereiteln. Diese müßte aber eben geschehen, solange der Weg nach Sofia und auch nach
Konstantinopel noch offen steht.
Der Vertrag mit Bulgarien, dessen nähere Bestimmungen noch eingehender zu prüfen sein
werden, wird im allgemeinen natürlich so abzufassen sein, daß er die Monarchie nicht in
Widerstreit mit ihren vertragsmäßigen Verpflichtungen Rumänien gegenüber zu bringen vermag.
Auch wäre dieser Schritt der Monarchie vor letzterem nicht geheimzuhalten, da ja darin keine
Feindseligkeit gegen Rumänien gelegen ist, wohl aber eine ernste Warnung, durch die sich die
maßgebenden Faktoren in Bukarest der ganzen Tragweite einer dauernden einseitigen politischen
Abhängigkeit von Rußland bewußt werden konnten.
Bevor Österreich-Ungarn aber an die in Rede stehende Aktion herantritt, legt es den größten
Wert darauf, mit dem Deutschen Reiche ein volles Einvernehmen herzustellen, und zwar nicht nur
aus Rücksichten, die der Tradition und dem engen Bundesverhältnis entspringen, sondern vor
allem deshalb, weil wichtige Interessen Deutschlands und des Dreibundes überhaupt hier mit im
Spiele sind, und weil eine erfolgreiche Wahrung dieser in letzter Konsequenz g e m e i n s a m e n
Interessen nur zu erwarten ist, wenn der einheitlichen Aktion Rußlands und Frankreichs eine
ebenso einheitliche Gegenaktion des Dreibundes, insbesondere Osterreich-Ungarns und des
Deutschen Reiches, entgegengesetzt wird.
Denn wenn Rußland, von Frankreich unterstützt, die Balkanstaaten gegen Osterreich-Ungarn
zu vereinigen trachtet, wenn es die bereits erreichte Trübung des Verhältnisses zu Rumänien zu
vertiefen bestrebt ist, so richtet sich diese Feindseligkeit nicht allein gegen die Monarchie als
solche, sondern nicht zuletzt gegen den Bundesgenossen des Deutschen Reiches, gegen den durch
seine geographische Lage und innere Struktur exponiertesten, Angriffen am meisten zugänglichen
Teil des zentraleuropäischen Blocks, der Rußland den Weg zur Verwirklichung seiner
weltpolitischen Pläne sperrt.
Die militärische Superiorität der beiden Kaisermächte durch Hilfstruppen vom Balkan her zu
brechen, ist das Ziel des Zweibundes, aber nicht das letzte Ziel Rußlands.
Während Frankreich die Schwächung der Monarchie anstrebt, well es hiervon eine Forderung
seiner Revanchebestrebungen erwartet, sind die Absichten des Zarenreiches noch weit
umfassender.
Wenn man die Entwicklung Rußlands in den letzten zwei Jahrhunderten, die stetige
Erweiterung seines Gebietes, das enorme, alle anderen europaischen Großmächte weit
uberflügelnde Anwachsen seiner Volkszahl und die gewaltigen Fortschritte seiner wirtschaftlichen
Ressourcen und militärischen Machtmittel überblickt und bedenkt, daß dieses große Reich durch
seine Lage und durch Vertrage vom freien Meer noch immer so gut wie abgeschnitten ist, dann
begreift man die Notwendigkeit des der russischen Politik seit jeher immanenten aggressiven
Charakters.
Man kann Rußland vernünftigerweise territoriale Eroberungspläne gegen das Deutsche Reich
nicht zumuten; trotzdem sind die außergewöhnlichen Rüstungen und kriegerischen
Vorbereitungen, der Ausbau strategischer Bahnen gegen Westen usw. in Rußland sicherlich mehr
noch gegen Deutschland als gegen Osterreich-Ungarn gerichtet.
Denn Rußland hat erkannt, daß die Verwirklichung seiner, einer inneren Notwendigkeit
entspringenden Pläne in Europa und Asien in erster Linie höchst wichtige Interessen Deutschlands
verletzen und daher auf dessen unausweichlichen Widerstand stoßen mußte.
Die Politik Rußlands ist durch unveränderliche Verhaltnisse bedingt und deshalb eine stetige
und weitausblickende.
Die manifesten Einkreisungstendenzen Rußlands gegen die Monarchie, die keine Weltpolitik
treibt, haben den Endzweck, dem Deutschen Reiche den Widerstand gegen jene letzten Ziele
Rußlands und gegen seine politische und wirtschaftliche Suprematie unmöglich zu machen.
Aus diesen Gründen ist die Leitung der auswärtigen Politik Österreich-Ungarns auch davon
überzeugt, daß es ein gemeinsames Interesse der Monarchie wie nicht minder Deutschlands ist, im
jetzigen Stadium der Balkankrise rechtzeitig und energisch einer von Rußland planmäßig
angestrebten und geforderten Entwicklung entgegenzutreten, die später vielleicht nicht mehr
rückgängig zu machen wäre.
* * *
Die vorliegende Denkschrift war eben fertiggestellt, als die furchtbaren Ereignisse von
Sarajevo eintraten.
Die ganze Tragweite der ruchlosen Mordtat läßt sich heute kaum überblicken. Jedenfalls ist
aber, wenn es dessen noch bedurft hat, hierdurch der unzweifelhafte Beweis für die
Unüberbrückbarkeit des Gegensatzes zwischen der Monarchie und Serbien sowie für die
Gefährlichkeit und Intensität der vor nichts zurückschreckenden großserbischen Bestrebungen
erbracht worden.
Österreich-Ungarn hat es an guten Willen und Entgegenkommen nicht fehlen lassen, um ein
erträgliches Verhältnis zu Serbien herbeizuführen. Es hat sich aber neuerlich gezeigt, daß diese
Bemühungen ganz vergeblich waren, und daß die Monarchie auch in Zukunft mit der
hartnäckigen, unversöhnlichen und aggressiven Feindschaft Serbiens zu rechnen haben wird.
Um so gebieterischer tritt an die Monarchie die Notwendigkeit heran, mit entschlossener Hand
die Fäden zu zerreißen, die ihre Gegner zu einem Netze über ihrem Haupte verdichten wollen.
1. Entwurf d. d. Wien, 2. Juli 1914, Handschreiben überreicht in Berlin am 5. Juli 1914 durch den österreich-ungarischenBotschafter; Antwortschreiben Kaiser Wilhelms siehe Nr. 18.
2. Siehe die Beilage zu Nr. 1.
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Jane Plotke.
Last Updated: 18 May 2009